So eskalierten die Ereignisse
Gestern Abend entlud sich ein lange schwelender Konflikt zwischen thailändischen und philippinischen Transfrauen in der berüchtigten Soi Sukhumvit 11. Auf Videos, die später auf Facebook verbreitet wurden, ist zu sehen, wie mehrere Thailänderinnen zwei Filipinas in schicken Minikleidern attackieren. Die Aufnahmen zeigen eine heftige Prügelei, bei der sogar ein Verkehrskegel als Schlagwaffe eingesetzt wird.
„Lasst sie gehen! Gebt ihnen eine Chance!“, ruft eine Stimme im Hintergrund – doch die wütende Meute hört nicht auf. Eine der Filipinas wird zu Boden gerissen und in den Rücken getreten, während ihre Freundin verzweifelt versucht, sich zu befreien. Die Angreiferinnen, darunter eine Frau in grüner Hose, machen gnadenlos weiter, bis die beiden Geschlagenen schließlich fliehen können.
Hintergrund:
Ein toxischer Revierkampf
Laut Naeya Umar, die die Videos teilte, ging dem Vorfall ein Streit voraus. Eine thailändische Sexarbeiterin, die zuvor im Ausland lebte, war zurückgekehrt und hatte wieder in der Sukhumvit 11 gearbeitet. Doch die philippinischen Transfrauen, die das Gebiet seit längerem für sich beanspruchen, sollen sie aufgefordert haben, „ihren Platz zu räumen“.
„Ich bin Thailänderin – ich kann stehen, wo ich will!“, entgegnete die Frau – und rief Verstärkung. Innerhalb weniger Minuten entwickelte sich daraus eine wilde Schlägerei, bei der die Filipinas deutlich unterlegen waren.
Bereits der zweite Vorfall
Polizei schaut tatenlos zu
Erst im März 2023 hatte es einen ähnlichen Zwischenfall gegeben, als eine Thailänderin von über 20 philippinischen Transfrauen attackiert und ausgeraubt worden sein soll. Damals versammelten sich fast 2.000 wütende Thai-Ladyboys, um gegen die Ausländerinnen zu protestieren.
Doch diesmal griff kein einziger Polizist ein – die Gruppen trennten sich von selbst. Die beiden geschlagenen Filipinas sollen laut Naeya Umar derselben Gruppe angehören wie die Angreiferinnen vom letzten Jahr.
Ein Konflikt, der weiter schwelen wird
Die Sukhumvit 11 bleibt ein gefährliches Pflaster – nicht nur wegen Touristen und Betrunkenen, sondern auch wegen unterirdischer Machtkämpfe zwischen Sexarbeitergruppen. Solange die Polizei nicht konsequent eingreift, wird sich dieser Revierkrieg wohl wiederholen.