Luxus statt Sparen
Warum Thais in Schulden versinken
Bangkok – Eine alarmierende Untersuchung der Mahidol Universität enthüllt: Mehr als die Hälfte der arbeitenden Thailänder hat nicht genug Rücklagen, um sechs Monate ohne Einkommen zu überleben. Gleichzeitig stecken viele in einem Teufelskreis aus Schulden – weil sie zu viel für Luxus ausgeben.
Luxus statt Sicherheit
Laut Danucha Pichayanan, Generalsekretär des Nationalen Wirtschafts- und Sozialentwicklungsrats (NESDC), gibt ein Drittel der Thais lieber Geld für teure Konzerte, Schönheits-OPs und Markenprodukte aus, als zu sparen. Der Grund? Soziales Ansehen. Männer wollen mit High-Tech-Gadgets glänzen, Frauen investieren in Kosmetik, Mode und Feinschmecker-Restaurants.
16,4 Billionen Baht Schuldenberg
Die gesamte Haushaltsverschuldung Thailands belief sich 2023 auf 16,42 Billionen Baht (ca. 420 Mrd. Euro) – ein Anstieg um 0,2 %. Zwar bremst die Kreditvergabe der Banken den Trend leicht, doch die Gefahr einer Überschuldung bleibt hoch.
Alkohol und Zigaretten: Die zweite Geldverbrennung
Die Studie zeigt auch:
- Alkoholkonsum stieg 2024 um 2 % – besonders Bier ist beliebt.
- 9,77 Millionen Thais rauchen, die Jüngsten sind erst 15 Jahre alt.
- Top-Saufprovinzen: Buri Ram, Ratchaburi und Tak – dort trinken 12 % der Bevölkerung an 3-4 Tagen pro Woche.
Experten warnen:
„Sparen wird ignoriert“
Die Kombination aus Luxusausgaben, Alkohol und Krediten könnte langfristig eine wirtschaftliche Zeitbombe auslösen. Die Regierung fordert mehr Finanzbildung – doch solange Statussymbole wichtiger als Sicherheit sind, wird sich wenig ändern.