Ein tödlicher Zwischenfall hat die Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha erneut eskalieren lassen: Bei einem Schusswechsel im Grenzgebiet der Provinz Ubon Ratchathani wurde ein kambodschanischer Soldat getötet. Beide Seiten schieben sich die Schuld zu – und die Lage bleibt angespannt.
„Die thailändische Armee hat zuerst auf einen seit langem von uns genutzten Schützengraben geschossen“, erklärte das kambodschanische Verteidigungsministerium. Thailand hingegen behauptet, seine Soldaten seien angegriffen worden, nachdem sie kambodschanische Truppen aufgefordert hätten, sich aus dem umstrittenen Gebiet zurückzuziehen.
Wie es zum Feuergefecht kam
- 5:30 Uhr morgens: Thailändische Soldaten entdecken kambodschanische Truppen, die Schützengräben ausheben – in einer völkerrechtlich umstrittenen Zone.
- Verhandlungen scheitern: Die Thais fordern einen Stopp der Arbeiten – doch dann fallen Schüsse.
- 10 Minuten Gefecht: Die thailändische Armee wehrt sich, ein Kambodschaner stirbt.
- Waffenstillstand per Telefon: Die lokalen Kommandeure vereinbaren eine Feuereinstellung, doch die Truppen bleiben in Stellung.
Tempel-Streit als ewiger Zündstoff
Bereits 2011 kam es wegen des Preah-Vihear-Tempels zu tödlichen Gefechten. Auch im Februar 2024 gab es Zusammenstöße beim Prasat Ta Muen Thom, einem weiteren umkämpften Khmer-Heiligtum.
Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai betont, dass Thailand nur aus Selbstverteidigung geschossen habe. Doch die Lage bleibt brandgefährlich: Beide Armeen harren weiter an der Grenze aus.
Was jetzt passieren muss
- Diplomatische Lösung: Höhere Militärs beider Länder sollen Grenzverhandlungen führen.
- Rückzug der Truppen: Die 2. Armee Thailands fordert, dass sich beide Seiten auf ihre ursprünglichen Positionen zurückziehen.
- Verhindern einer Eskalation: Die Erinnerung an die blutigen Kämpfe von 2011 ist noch frisch.
Ein toter Soldat, gegenseitige Vorwürfe und keine klare Lösung – der Grenzkonflikt zwischen Thailand und Kambodscha bleibt ein tickende Zeitbombe.