Steuern im freien Fall
Wer rettet Thailands Finanzen?
Die thailändische Oppositionspartei PP schlägt Alarm: Das Land steht kurz davor, seine gesetzliche Schuldenobergrenze zu erreichen – und könnte bald in eine schwere Finanzkrise stürzen. Laut MP Sirikanya Tansakun wird die Staatsverschuldung im kommenden Jahr voraussichtlich 13,5 Billionen Baht (rund 343 Milliarden Euro) erreichen – das entspricht 69 % der Wirtschaftsleistung (BIP).
„Es bleibt nur noch ein Spielraum von 210 Milliarden Baht (5,3 Mrd. Euro) – dann ist Schluss!„, warnte die Abgeordnete, die früher als Wirtschaftsexpertin tätig war. Die Regierung könnte versuchen, die Schuldenobergrenze anzuheben, doch das würde die finanzielle Stabilität weiter gefährden.
Steuereinnahmen brechen ein
Notmaßnahmen greifen
Das größte Problem: Die Steuereinnahmenliegen weit unter den Erwartungen. Im Jahr 2024 fehlten bereits 80 Milliarden Baht (2 Mrd. Euro), und auch 2025 sieht es düster aus. Allein die Verbrauchsteuern lagen in den ersten sieben Monaten 33 Milliarden Baht (840 Mio. Euro) unter Plan.
Die Regierung versucht, die Löcher mit Notfall-Mitteln zu stopfen – etwa durch Dividenden von PTT Plc (Thailands staatlichem Ölkonzern), dem Vayupak-Fonds und dem Lotterieamt. Doch die Frage bleibt: Wer soll das bezahlen?
Deflations-Gefahr!
Kauflaune der Thailänder sinkt
Noch bedrohlicher: Experten warnen vor einer Deflation, weil die Kaufkraft der Bevölkerung schwindet. Gleichzeitig brechen die Tabaksteuern ein – seit 2017 ein Minus von20 Milliarden Baht (510 Mio. Euro), weil immer mehr Thailänder zu illegalen E-Zigaretten und Schmuggelware greifen.
Regierung plant höhere Ausgaben – aber woher kommt das Geld?
Trotz der Krise plant die Regierung 3,78 Billionen Baht (96 Mrd. Euro) an Ausgaben für 2026. Doch die Einnahmen reichen nicht – also muss wohl die Notfall-Reserve herhalten. Schon jetzt wurde Geld aus den Staatsreserven abgezogen, um Zinszahlungen zu decken.
„Warum macht ihr überhaupt noch Haushaltspläne, wenn ihr sie nicht einhaltet?“, fragte Sirikanya provokant. Die Regierung müsse endlich Transparenz schaffen – sonst drohe ein wirtschaftlicher Dominoeffekt.
Opposition fordert Kürzungen
Regierung wehrt sich
Die PP-Partei will den Haushalt 2026 um 50 Milliarden Baht (1,3 Mrd. Euro) kürzen. Doch Regierungssprecher Chanin Rungtanakiat kontert: „Versteht erst mal, warum diese Ausgaben nötig sind!“
Thailand steht vor einer ernsten Finanzkrise. Wenn die Regierung nicht gegensteuert, könnte das Land bald vor einem Staatsbankrott stehen.